Alle Teilschritte von der Probenentnahme bis zur eigentlichen Laboruntersuchung werden der Präanalytik zugeordnet. Die Qualität der ermittelten Laborresultate ist wesentlich von der korrekten Durchführung dieser Teilschritte abhängig. Obwohl sich die Präanalytik in den meisten Fällen der Kontrolle des untersuchenden Labors entzieht, sind wir bestrebt Sie auch in diesem Bereich bestmöglich zu unterstützen. Für Auskünfte oder Fragen rund ums Thema Präanalytik stehen Ihnen unser Analysenverzeichnis sowie unsere kompetenten Fachpersonen unter der Telefonnummer 044 250 50 50 oder via E-Mail unter gerne zur Verfügung.

Anleitungen

Unter nachstehendem Link finden Sie nützliche und übersichtliche Anleitungen zur korrekten Probenentnahme, zu Lagerung und Transport spezieller Probenmaterialien sowie zur Durchführung von Einzel- und Funktionstests.

Logistik

Unser Kurierdienst steht den Kundinnen und Kunden der ANALYTICA von Montag bis Freitag von 07:30 bis 20:00 Uhr und am Samstag nach Absprache kostenlos zur Verfügung. Das Probenmaterial wird 1 bis mehrmals täglich oder nach Bedarf abgeholt. Bei Notfall-Analysen kann jederzeit eine zusätzliche Abholung angefordert werden.

Blut-Untersuchungen

Bei unseren Online-Verordnungstools wird das benötigte Entnahmematerial automatisch angezeigt. Auf unseren Papier-Auftragsformularen finden Sie eine Farblegende, welche das benötigte Entnahmematerial anzeigt.

Bitte senden Sie Serum-Proben in unseren Versandröhrchen mit blauem Deckel ein, wenn bei den entsprechenden Analysen aus Serum keine speziellen präanalytischen Vorgaben vermerkt sind.

1

Blutkulturen

Vacuetten

Monovetten

2

Nativblut

(Serum)

Rot-Schwarz
(ohne Gel)
Weiss
(ohne Gel)
Rot-Gelb
(mit Gel)
Braun
(mit Gel)

3

Citratblut 1:10

(Gerinnung)
Füllung bis zur Markierung erforderlich!

Hellblau Hellblau

4

Heparinblut

(Chemie)

Grün Orange

5

EDTA – Blut

(Hämatologie / Immunhämatologie)

Violett Rot

6

Citratblut 1:5

(Blutsenkung)

Schwarz Violett

7

Fluoridblut

(Glucose / Lactat)

Grau Gelb

8

Spurenelement

Dunkelblau Orange

Quelle: Adaptiert nach CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) Richtlinie GP41, 2017

Einflussfaktoren (Faktoren, die in vivo zu Veränderungen von Messgrössen führen können)

  • Medikamentöse Therapie
  • Alkohol, Rauchen
  • Ernährung
  • Entnahmezeit
  • Körperlage
  • Physische Aktivität
  • Geschlecht, Alter, Herkunft
  • Schwangerschaft
  • Diät

Störfaktoren (Faktoren, die in vitro zu Veränderungen von Messgrössen führen können)

  • Diverse Zusätze (Antikoagulantien, Glykolyse-, Proteasehemmer)
  • Hämolyse, Lipämie, Ikterie
  • Medikamente
  • Kontamination
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Für Gerinnungsanalysen nur Citrat-Röhrchen (1:10) verwenden und genau bis zur Markierung füllen. Die Probe sollte am gleichen Tag verarbeitet werden. Ist dies nicht möglich, bitte die Probe zentrifugieren, das Citrat-Plasma abpipettieren, einfrieren und am nächsten Tag gefroren unserem Kurierdienst mitgeben.

Serum
Das Nativblut nach der Blutentnahme vollständig gerinnen lassen (ca. 30min). Danach die Probe gemäss Anleitung Ihres Praxisgerätes* zentrifugieren. Nach Beendigung der Zentrifugation das Serum sofort vom Blutkuchen trennen und in einem Versandröhrchen mit blauem Deckel verschlossen im Kühlschrank lagern. Bitte beachten Sie, dass einzelne Spezial-Parameter gefroren gelagert und transportiert werden müssen. Informationen dazu finden Sie in unserem Analysenverzeichnis.

Plasma
Das Blut nach der Blutentnahme sofort gemäss Anleitung Ihres Praxisgerätes* zentrifugieren. Nach Beendigung der Zentrifugation das Plasma sofort in ein Versandröhrchen mit blauem Deckel überführen, das Versandröhrchen mit einer entsprechenden Material-Beschriftung versehen und verschlossen im Kühlschrank lagern. Bitte beachten Sie, dass einzelne Spezial-Parameter gefroren gelagert und transportiert werden müssen. Informationen dazu finden Sie in unserem Analysenverzeichnis.

Röhrchen mit EDTA-Blut für hämatologische Analysen (Blutbild) dürfen unter keinen Umständen zentrifugiert werden.

*Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte telefonisch an unsere Kundenbetreuung oder schreiben Sie an 

«Lichtgeschützt»
Röhrchen mit Alufolie umwickeln

«Gefroren»
Anleitung Gefrierbox

Bei kapillären Blutentnahmen kann das Vollblut unzentrifugiert unserem Kurierdienst mitgegeben werden. Falls die Probe auf dem Postweg zu uns gelangt, bitten wir Sie Serum einzusenden.

Fällt die automatische Leukozyten-Differenzierung pathologisch aus, wird zur genaueren Untersuchung ein manuelles Differentialblutbild durchgeführt.

Urin-Untersuchungen

Grundsätzlich wird bei der Urinanalytik zwischen zwei verschiedenen «Probenmaterial-Klassen», der Urinportion und dem 24h-Sammelurin, unterschieden.

Urinportion

Die Konzentration der Urinbestandteile schwankt im Tagesverlauf und ist abhängig von der eingenommenen Flüssigkeitsmenge. Aus diesem Grund hat der Zeitpunkt der Urinentnahme einen Einfluss auf die Aussagekraft gewisser Urinanalysen.

Bei der Abgabe einer Urinportion können gemäss der zeitlichen Komponente sowie der Spezifikation folgende Einteilungen gemacht werden:

  • Einteilung gemäss zeitlicher Komponente
    • 1. Morgenurin
      • Urinportion, welche direkt nach dem Aufstehen entnommen wird. Im Vergleich zu den restlichen Urinportionen ist diese Urinportion am höchsten konzentriert und eignet sich deshalb vor allem für mikrobiologische Analysen sowie die Teststreifenanalytik. Der Schwangerschaftstest hat im 1. Morgenurin die höchste Sensitivität.
    • 2. Morgenurin
      • Urinportion, welche bezüglich der Konzentration der Harnbestandteile am ehesten den tagesdurchschnittlichen Werten entspricht. Der 2. Morgenurin ist die geeignetste Urinportion für klinisch-chemische Analysen sowie die empfohlene Urinportion für das Urinsediment und die Proteinuriediagnostik.
    • Anfallsurin
      • Urinportion, welche während einer akuten Porphyrie zur Porphyriediagnostik gewonnen wird.
    • Spontanurin
      • Urinportion ohne zeitliche Definition, welche zu irgendeiner Tageszeit «spontan» entnommen werden kann.
  • Einteilung gemäss Spezifikation der Urinportion
    • Erststrahlurin
      • Erststrahlurin wird für den molekulardiagnostischen Nachweis von sexuell übertragbaren Krankheiten verwendet.
    • Mittelstrahlurin
      • Mittelstrahlurin wird für klinisch-chemische Urinuntersuchungen, Urinstatus (Urinstix / Urinsediment) sowie die allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenztestung) verwendet.

Falls bei einer Analyse die zeitliche Komponente oder Spezifikation der Urinportion eine relevante Rolle spielt, wird dies bei der Auftragserfassung oder in unserem Leistungsverzeichnis vermerkt.

Bei mikrobiologischen Analysen sollte zudem vermerkt werden, falls es sich um einen Einmalkatheterurin, Dauerkatheterurin oder Urin aus einem Urostoma oder Nephrostoma handelt.

24h-Sammelurin

Beim 24h-Sammelurin werden alle Urinportionen über einen Zeitraum von 24 Stunden in einem speziell dafür vorgesehenen Kanister gesammelt. Gewisse Urinbestandteile sind nur im angesäuerten Urin stabil, sodass bei der Sammlung die Zugabe von Salzsäure (HCl) erforderlich ist.

Bei der Gewinnung von Urinproben sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Der Urin sollte in der Arztpraxis gelöst werden um die Vorlaufzeit bis zur Laboruntersuchung so kurz wie möglich zu halten.
  • Bei Frauen sollte wenn möglich während oder kurz nach der Menstruation keine Urindiagnostik erfolgen, da eine Verunreinigung des Urins mit Blut zu fehlerhaften Ergebnissen führen kann.
  • Zur Urinsammlung sollten Einmalbehälter verwendet werden. Diese können Sie bei uns bestellen.
  • Beschriften Sie die Behälter nach der Uringewinnung sofort mit Patientennamen, Geburtsdatum und Entnahmedatum.

Erststrahlurin
Die erste Urinportion (≤ 20ml) beim Wasserlassen im Uringefäss auffangen. Den restlichen Urin in die Toilette lösen.

Mittelstrahlurin
Falls Sie die Anleitung zur Gewinnung des Mittelstrahlurins in zusätzlichen Sprachen wünschen, dann können Sie sich gerne telefonisch oder via E-Mail bei unserer Kundenbetreuung () melden.

Einmalkatheter-Urin
Mittels eines Einmalkatheters Urin aus der Blase entnehmen.

Dauerkatheter-Urin
Urin aus dem Dauerkatheter über die entsprechende Entnahmestelle des Urinableitungssystems entnehmen. Optimalerweise den Urin nach einem Katheterwechsel entnehmen, da liegende Katheter schnell mit Bakterien besiedelt werden.

24h-Sammelurin
Anleitung 24h-Sammelurin

Bei der Untersuchung des Urinsediments werden die zellulären Bestandteile des Urins sowie allfällige Zylinder mikroskopisch untersucht. Da die zellulären Bestandteile des Urins eine beschränkte Lebensdauer haben, sollte die Untersuchung des Urinsediments möglichst rasch nach der Urinentnahme erfolgen. Falls ein Urinsediment explizit verlangt ist, sollte die Urinprobe auf keinen Fall per Post verschickt werden und möglichst rasch bei uns im Labor eintreffen. Falls Sie Interesse haben die mikroskopische Untersuchung des Urinsediments direkt bei Ihnen in der Praxis durchzuführen, können Sie gerne an einem unserer Urinsediment-Kurse teilnehmen.

Analyse im Urin Spontanurin 1. Morgenurin 2. Morgenurin Anfallsurin 24h-Sammelurin 24h-Sammelurin mit HCl Bemerkungen
Urinstix / Urinsediment              
Albumin, Protein gesamt              
Proteinuriedifferenzierung              
Kreatinin              
Kreatinin-Clearance             Plus Serum
Natrium, Kalium, Chlorid              
Harnsäure             Nicht kühlen
Harnstoff              
Osmolalität              
Phosphat              
Calcium              
Oxalat             Diät beachten
Schwangerschaftstest              
Cortisol              
Katecholamine/Metanephrine             Diät beachten
Homovanillinsäure, Vanillinmandelsäure, 5-Hydroxy-Indolessigsäure             Diät beachten
Porphyrine, Aminolävulinsäure             Lichtgeschützt und
gekühlt
Drogennachweis              
Allg. Bakteriologie (inkl. Resistenztestung)              
STD-Block             Erststrahlurin
  Empfohlenes / bevorzugtes Material         Möglich         Nicht möglich

Liquor-Untersuchungen

  • Liquor-Proben müssen telefonisch vorangemeldet werden.
  • Bitte verwenden Sie zur Entnahme von Liquor-Proben unser vorgefertigtes Liquor-Set TM 16
  • Bei der Liquor-Gewinnung sollten die ersten Tropfen verworfen werden. Ein mit Blut vermischter Liquor ist für chemische Analysen nicht geeignet.
  • Gleichzeitig mit den Liquor-Proben sollten immer auch Blutproben entsprechend den Anweisungen in der Anleitung zum Liquor-Set TM 16 entnommen werden.

Mikrobiologische Untersuchungen

Bei der Entnahme von mikrobiologischen Proben sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Entnehmen Sie die Proben vom Ort der Infektion und vermeiden Sie Kontaminationen.
  • Wenn möglich sollten die Proben vor Beginn/Wechsel einer antimikrobiellen Therapie entnommen werden.
  • Verwenden Sie die von uns empfohlenen Transportmedien. Entsprechende Informationen finden Sie auf unseren Auftragsformularen, bei der elektronischen Auftragserfassung und im Analysenverzeichnis
  • Beschriften Sie alle Probengefässe mit den vollständigen Patientendaten und wo nötig mit dem Entnahmeort.
  • Vermerken Sie bei der Auftragserfassung Entnahmeort, spezifische Fragestellungen, klinische Verdachtsdiagnosen, Informationen zu bereits bestehenden antimikrobiellen Therapien und Reiseanamnese.

Beim Nachweis potenziell pathogener Bakterien werden Resistenzprüfungen (Antibiogramme) basierend auf den aktuell gültigen Empfehlungen automatisch ohne spezielle Anforderung durchgeführt.

Je nach Analyse werden unterschiedliche Transportmedien benötigt:

  • Stuhlröhrchen «ohne Zusatz» TM 5c
    Geeignet für alle Stuhlanalysen (Ausnahme: Analyse auf Wurmeier und Analyse auf Oxyuren).
    Anleitung TM 5c
  • Stuhlset Wurmeier TM 5d (Inhalt: 3x Stuhlröhrchen «ohne Zusatz» TM 5c)
    Geeignet für den mikroskopischen Nachweis von Wurmeiern.
    Anleitung TM 5d
  • FecalSwabTM TM 5f (Rektalabstrich in der Praxis)
    Geeignet für molekularbiologische Stuhlanalysen.
    Anleitung TM 5f
  • Steriler konischer Versandbehälter TM 1
    Geeignet für die Identifikation von Würmern oder Wurmbestandteilen (Proglottiden). Die Würmer oder Wurmbestandteile können ohne Zusatz im Versandbehälter eingesandt werden.
  • Analkleber
    Geeignet für die Analyse auf Oxyuren (Enterobius vermicularis).
    Anleitung Oxyuren

Allgemeine Bakteriologie (Keimzahl, Kultur, Resistenzprüfung)
Für die allgemeine Bakteriologie sollte Mittelstrahlurin verwendet werden. Es stehen folgende Transportmedien zur Verfügung:

  • Urin-Vacutainer mit Borsäure TM 4a (empfohlen)
    Die Vacutainer enthalten einen Stabilisator, welcher das Keimwachstum hemmt. Die Proben sind in den Vacutainern bis zu 48 Stunden stabil. Durch standardisierte Ausstrichverfahren im Labor ist eine zuverlässige Beurteilung der Keimzahl aller relevanten Keime möglich. Die Keimidentifikation sowie die Bestimmung der Keimzahl liegen bereits 24 Stunden nach Eintreffen der Probe im Labor vor. Eine allfällige Resistenzprüfung ist nach weiteren 24 Stunden verfügbar.
    Für die Urinsammlung die Entnahmeeinheit in den Urinbecher mit frisch gelöstem Urin tauchen, Vacutainer vollständig in den Halter drücken und warten bis der Urinfluss stoppt. Danach den Vacutainer von der Halterung lösen und diese entsorgen. Den Inhalt des Vacutainers gut mischen.

Für pädiatrische Proben mit kleinen Urinvolumina steht als Alternativmaterial der UriSponge TM 4c zur Verfügung.

  • Uricult TM 4b
    Uricult ist ein Transportmedium mit Eintauchnährböden. Zur Beimpfung die Eintauchnährböden direkt nach der Probenentnahme vollständig in den frisch gelösten Urin eintauchen, gut abtropfen lassen und in den Behälter schrauben. Nach der Beimpfung kann der Uricult unbebrütet ins Labor geschickt oder in der Praxis im Wärmeschrank bei 37°C während 18-24 Stunden bebrütet werden. Anschliessend können das Keimwachstum sowie die Gesamtkeimzahl mithilfe einer Ablesetabelle näherungsweise beurteilt werden. Bei Keimwachstum muss der Uricult für die Keimidentifizierung sowie eine allfällige Resistenzprüfung ins Labor geschickt werden. Da zur weiteren Verarbeitung Subkulturen angesetzt werden müssen, liegt die Keimidentifikation frühestens 48 Stunden und eine allfällige Resistenzprüfung frühestens 72 Stunden nach Probenentnahme vor. Bei gemischtem Wachstum ist eine zuverlässige Beurteilung der Keimzahl einzelner Keime nicht möglich.

Wir empfehlen für die allgemeine Bakteriologie aus Urinproben einen Urin-Vacutainer mit Borsäure TM 4a, da im Vergleich zum Uricult die Keimidentifikation sowie eine allfällige Resistenzprüfung schneller vorliegen und sowohl die Gesamtkeimzahl als auch die Keimzahl einzelner Keime zuverlässiger beurteilt werden können. Zusätzlich ist die Handhabung in der Praxis einfacher und die Urinproben bleiben dank des Stabilisators länger stabil und können problemlos über das Wochenende im Kühlschrank gelagert werden.

Molekularbiologische Analysen (DNA- / RNA-Nachweis)
Für molekularbiologische Analysen (z.B. STD-Block) sollte Erststrahlurin verwendet werden. Vorzugsweise sollte der Erststrahlurin vom 1. Morgenurin oder einer Urinprobe, welche mind. 2 Stunden nach der letzten Miktion entnommen worden ist, stammen. Der Transport sollte in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 erfolgen. Bitte senden Sie die Probe am Entnahmetag ein oder bewahren Sie die Probe bis zum Versand im Kühlschrank auf.

Antigen-Nachweis
Für Antigen-Nachweise (z.B. Legionellen Antigen) kann Spontanurin verwendet werden. Der Transport sollte in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 erfolgen. Bitte senden Sie die Probe am Entnahmetag ein oder bewahren Sie die Probe bis zum Versand im Kühlschrank auf.

Das frisch entnommene Ejakulat in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 einsenden. Daraus können sowohl eine allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenzprüfung) als auch molekularbiologische Analysen (DNA- / RNA-Nachweis) durchgeführt werden.

Für die allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenzprüfung) sowie molekularbiologische Analysen (DNA- / RNA-Nachweis) kann der gleiche eSwab™-Abstrichtupfer verwendet werden. Je nach Lokalisation können die Abstriche mit dem normalen Tupfer TM 2a oder dem dünnen Tupfer TM 2b entnommen werden. Für Abstriche im Nasopharynxbereich steht Ihnen ein mini Tupfer TM 2c mit flexiblem Schaft zur Verfügung.

Bei der Durchführung der Abstriche den Abstrichtupfer mit leichtem Druck über die Schleimhaut oder Haut führen, sodass genügend Material daran haften bleibt. Bei trockener Oberfläche kann der Tupfer mit sterilem NaCl 0.9% angefeuchtet werden. Nach erfolgter Entnahme den Abstrichtupfer in das beigelegte Röhrchen führen, den Stiel abbrechen und das Transportgefäss mit dem Deckel dicht verschliessen.

Für die allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenzprüfung) sowie molekularbiologische Analysen (DNA- / RNA-Nachweis) kann Sputum, Bronchialsekret oder Bronchiallavage (BAL) in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 eingesendet werden. Sputum sollte aus den tiefen Atemwegen stammen. Bei ungenügender spontaner Expektoration kann durch Inhalation mit hypertoner Kochsalzlösung (5-10%) Sputum provoziert werden. Sputen mit starker oropharyngealer Kontamination (>25 Epithelzellen pro Gesichtsfeld bei 100facher Vergrösserung) sind nicht aussagekräftig und werden nicht weiterverarbeitet.

Für die Untersuchung auf Mykobakterien werden immer ein Direktpräparat (Ziehl-Neelsen) sowie eine Kultur angelegt. Die molekularbiologische Analyse (DNA-Nachweis) auf Mycobacterium tuberculosis-Komplex kann zusätzlich angefordert werden. Für alle erwähnten Analysen können die Proben in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 eingeschickt werden.

Je nach Fragestellung können folgende Materialien untersucht werden:

  • Sputum (mind. 3-5ml) sollte am Morgen aus den tiefen Atemwegen abgehustet werden. Generell sollten 3 Proben an verschiedenen Tagen entnommen werden.
  • Bronchialsekret / BAL (5-10ml)
  • Mittelstrahlurin (mind. 40ml) vom 1. Morgenurin. Generell sollten 3 Proben an verschiedenen Tagen entnommen werden.
  • Pleura-Punktat (mind. 10ml)
  • Biopsie
  • Untersuchung weiterer Materialien auf Anfrage

Für Gelenkspunktate steht Ihnen das Gelenkspunktat-Set TM 11 zur Verfügung.

Für die Einsendung anderer Punktate (bspw. Pleurapunktat) kann entweder der sterile konische Versandbehälter TM 1 oder das Gelenkspunktat-Set TM 11 verwendet werden. Für die allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenzprüfung) sollte mindestens 1 ml Punktat in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 eingesendet werden.

Liquor
Bitte verwenden Sie zur Entnahme von Liquor-Proben unser vorgefertigtes Liquor-Set TM 16. Für mikrobiologische Analysen ist das 2. Röhrchen der Liquor-Entnahme optimal. Für die allgemeine Bakteriologie (inkl. Resistenzprüfung) sollte mindestens 1 ml Liquor eingesendet werden. Sind zusätzlich molekularbiologische Analysen (DNA- / RNA-Nachweis) gewünscht, sollten mindestens 3 ml Liquor eingeschickt werden.

Grössere Biopsien nativ und kleinere Proben in wenig physiologischer NaCl-Lösung in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 einsenden.

Die Einstichstelle sollte vor dem Herausziehen des Katheters desinfiziert werden. Die Spitze des intravaskulären Katheters (3-5cm) abschneiden und in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 einschicken.

Möglichst viel Material in einem sterilen konischen Versandbehälter TM 1 oder in einem Dermapak für Hautschuppen TM 13 einsenden.

  • Nagelschabsel
    Nagel gründlich desinfizieren. Krankes Material entfernen und verwerfen. Material an der Grenzzone gesund/krank entnehmen.
  • Hautschuppen
    Haut gründlich desinfizieren und reichlich Hautschuppen an der Grenzzone gesund/krank ablösen.
  • Haare
    Haare an der Grenzzone gesund/krank auszupfen.